Anette Schnurr

 
Heilpraktikerin - eingeschränkt auf dem Gebiet der Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz
Traumatherapie - Seelsorge
Das Vergessenwollen verlängert das Exil, und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.

 

Jüdisches Sprichwort

Trauma

Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet Verletzung, Wunde.

Ein Trauma ist ein überwältigendes, lebensbedrohliches Ereignis das mit unaushaltbaren Gefühlen wie Todesangst, Hilflosigkeit, Ohnmacht, Ausgeliefertsein u.a. einhergeht.
Ein Trauma überfordert einen Menschen völlig und übersteigt seine individuellen Bewältigungsmöglichkeiten.
Das Gehirn wird von diesem seelischen Stress überflutet und kann seine Funktion nicht mehr erfüllen, d.h. die unaushaltbaren Gefühle werden aufgesplittert oder verdrängt.

Der Begriff „Trauma“ wird in unserer Gesellschaft nahezu inflationär verwendet.
Im medizinischen Bereich bedeutet Trauma eine schwerste körperliche Verletzung durch äußere Gewalteinwirkung (z.B.: Schädel-Hirn-Trauma nach Verkehrsunfall).

1. Nicht direkt durch einen Menschen verursacht, z.B.

  • Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunami
  • Verkehrsunfälle
  • Brandkatastrophen
  • Krankenhausaufenthalte ohne elterliche Begleitung im frühen Kindesalter
  • Kriegseinwirkungen

2. Direkt durch einen Menschen zugefügt, z.B.

  • Überfall
  • Beobachten einer Gewalttat
  • Folter, Geiselnahme
  • kriegerisches Handeln
  • sexuelle Gewalt (Vergewaltigung)
  • schwere Vernachlässigung in der Kindheit und Jugend einhergehend mit emotionaler, körperlicher und/oder sexueller Gewalt
  • emotionale, körperliche, sexuelle Gewalt in Sekten, Kulten, organisierter Kriminalität
  • transgenerationale Traumata

Weiter gilt es zu unterscheiden ob ein Trauma plötzlich und unerwartet einmalig eintritt oder immer wieder wiederholt wird.

Traumafolgen

Nicht jedes Trauma führt zu einer Traumafolgestörung. Jeder Mensch reagiert individuell auf eine seelische Erschütterung (=Trauma) und den dadurch ausgelösten Stress. Ein Erwachsener wie auch ein Kind, der/das in eine gute, feinfühlige Gemeinschaft eingebettet ist, kann ein Trauma ohne langfristige Folgen verarbeiten.
Besonders schwerwiegende Folgen hat ein Trauma dann, wenn der Täter eine wichtige Bezugsperson (z.B. Mutter, Vater) und das Opfer noch sehr jung ist (Kinder) oder es gar mehrere Täter gibt und die Traumata sehr lange dauern.
Ein Mensch reagiert auf das, was er erlebt hat mit normalen Anpassungsleistungen (= Traumafolgen).

Diagnosen wie akute Belastungsreaktion (die mildeste Form), PTBS (=Posttraumatische Belastungsstörung), Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung, DIS (=Dissoziative Identitätsstörung), ADHS, Borderline-Persönlichkeitsstörung, schwere Depressionen gehören zu den Traumafolgestörungen.

Im Einzelnen sind dies, in individueller Ausprägung, seelische, körperliche, geistige und soziale Folgen, welche dem PDF-Dokument Traumafolgen entnommen werden können.